Ingrid Fischbach besuchte am Donnerstag,dem 04. Mai, unser Hospiz. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit nahm sich viel Zeit, um mit unseren Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen und sich ein Bild von der Arbeit im Hospiz und den Nöten der Einrichtung zu machen. „Wo drückt der Schuh?“, wollte Ingrid Fischbach wissen. Die Geschäftsführer Norbert Homann und Dr. Michael Kornau sowie Pflegedienstleiterin Heike Lenze und die Leiterin des Ambulanten Palliative Care-Dienstes „Hospiz Daheim“, Iris Thenhausen, berichteten aus ihrem Arbeitsalltag. Norbert Homann erzählte aus den Anfängen der Einrichtung im Recklinghäuser Süden vor 30 Jahren. Damals sei es nicht einfach gewesen, den Hospizgedanken durchzusetzen. Dennoch ist er froh, so hartnäckig bei der Sache geblieben zu sein.

Frau Ingrid Fischbach überzeugte sich auf Einladung der CDU Recklinghausen von der Arbeit, die die Haupt- und Ehrenamtlichen Tag für Tag, rund um die Uhr, im Hospiz leisten, um den Bewohnern ihren Aufenthalt so sorglos wie möglich zu gestalten. „Hospizarbeit trägt zur Grunderneuerung der gesellschaftlichen Wahrnehmung bei, dass Geburt und Sterben eine Einheit sind. Wir haben hier in Recklinghausen viel bewegt“, betonte Norbert. Homann. Ingrid Fischbach stimmte zu: „Ich sehe, dass das Tabuthema Sterben wieder höher in die Gesellschaft gerückt ist. Deshalb  ist es wichtig, dass ein Hospiz mittendrin ist wie hier und nicht außerhalb auf einer grünen Wiese.“ Hospizarbeit, palliative Versorgung und vor allem die ambulante Betreuung muss weiter gefördert werden, damit todkranke Menschen ihre letzten Tage schmerzfrei, würdevoll und in ihrer häuslichen Umgebung erleben können. Darin waren sich alle Beteiligten einig. Dafür muss die Pflege stärker ausgebaut und vom Bund unterstützt werden. Dabei ist eine Vollfinanzierung nich einmal wünschenswert: „Wir wollen auf jeden Fall das Ehrenamt als gesellschaftliche, ehrenwerte Aufgabe erhalten. Das Ehrenamt trägt unsere Einrichtung“, betonte Norbert Homann.

Besonders am Herzen liegt den Hospizmitarbeitern, den ambulante Hospizdienst wieder an den Start zu bringen. Dieser musste 2010 aus finanziellen Gründen eingestellt werden. Doch die Weichen sind neu gestellt, die nächsten fünf Jahre gesichert. Die bürokratischen Hürden sind aber hoch. „Noch fehlt die Zustimmung einer Krankenkasse“, erklärt Heike Lenze. „Ich bin froh, dass es weitergeht. Sie glauben gar nicht, wie hoch der Bedarf ist und wie viele Nachfragen hier eingehen.“