Gott trägt uns ins nächste Jahr

Liebe Besucher:innen unserer Homepage,
 
erinnern Sie sich noch an den letzten Besuch bei einem neugeborenen Kind? Zur Begrüßung höre ich immer öfter folgenden Satz:

„Hauptsache das Baby ist gesund!“

Und wenn nicht, schießt es mir durch den Kopf? Was dann? Genau das fragte ich eine gute Bekannte und Irritation machte sich breit. Die Sorge um die Zukunft der Kinder, welche in diese Zeit hineingeboren werden, was ist, wenn sich die körperlichen und geistigen Fähigkeiten im Vergleich zur Altersgruppe nicht so fulminant entwickeln?
Gott trägt uns

Das sich Sorgen hört nicht auf: wie geht es weiter mit der Krankheit, dem Berufswechsel, nach einer gescheiterten Beziehung, nach dem Studium am neuen Wohnort oder auch am Ende unseres Lebens? Wer steht dann an meiner Seite in der singularisierten Gesellschaft mit Spaltungstendenzen? Gerade zu Weihnachten und zum Jahreswechsel bedrücken uns oft Ängste vor der Zukunft. Unser Leben kennt Übergänge, Höhepunkte und Tiefschläge.

Und auch dieses Jahr feierten wir Weihnachten. Die zentrale Botschaft: „Fürchtet Euch nicht (…)Euch ist heute der Heiland geboren“ (Lukas-Evangelium 2,10-11). Diese gute Nachricht beim Wort genommen, eröffnet neue Räume. Gerade in einem von Algorithmen bestimmten Klima bietet sich die Chance den Blick zu weiten: unsere Gesellschaft zum Beispiel von den Rändern her zu betrachten und sich anfragen zu lassen. Das beschädigte Leben mit all seinen Krümmungen so anzunehmen braucht oft gute Wegbegleiter:innen, welche sich vom Leid berühren lassen und aktiv werden. Ein großer Dienst ist schon getan durch ein empathisches Mit-Gehen auf Augenhöhe. Schließlich vertrauen viele Menschen auf das Gebet. Sie holen sozusagen Gott mit ins Boot ihres Lebens. Im Gebet erfahren sie innere Ruhe, schöpfen Kraft und Zuversicht, lassen die Angst aushaltbar werden. Wir laden gern unsere Gäste ein im Raum der Stille oder in der durch einen Laubengang von unserem Hospiz erreichbare Kirche Hl. Kreuz einzukehren und einfach die Atmosphäre bewusst wahrzunehmen.
Für das kommende Jahr wünsche ich Ihnen diese Erfahrung:

ich werde von Gott getragen, ich bin ein von Gott gesegneter Mensch und brauche mich nicht zu fürchten.

Es grüßt Sie ganz herzlich im Namen aller haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden
 
Dr. Michael Stephan Kornau
Geschäftsführer Hospiz zum hl. Franziskus