Weihnachten 2014

Grundsätzlich haben wir nicht viel einzuwenden
gegen Fegfeuer, Reinkarnation, Paradies.
Wenn es sein muss, bitte!
Vorläufig allerdings
haben wir andere Prioritäten.
Um das Katzenklo, den Kontostand
und die unhaltbaren Zustände auf der Welt
müssen wir uns unbedingt kümmern,
ganz abgesehen vom Internet
und von den Wasserstandsmeldungen.
Manchmal wissen wir nicht mehr,
wo uns der Kopf steht
vor lauter Problemen.
Immerzu stirbt jemand,
dauernd wird jemand geboren.
Da kommt man gar nicht richtig dazu,
sich Gedanken zu machen
über die eigne Unsterblichkeit.
Erst einmal ein rascher Blick
in den Terminkalender,
dann sehen wir weiter.
(aus: Leichter als die Luft. Moralische Gedichte,  H.M. Enzensberger,Frankfurt 1999)

 

Liebe Freunde des Hospizes,

ein wichtiges ereignisreiches Jahr für unser Hospiz geht zu Ende. Wir haben das neue Haus bezogen, konnten uns daran gewöhnen, auch wenn wir hier und da vielleicht immer noch an der Atmosphäre des alten Gebäudes hängen. Aber, Dinge entwickeln sich und man kann mit dem derzeitigen Status wirklich sehr zufrieden sein. Es war eine arbeitsintensive Zeit für alle Hauptamtlichen und viele Ehrenamtliche, Freunde und Helfer.

Und Ihnen allen ist es zu danken, dass das “Projekt” auf die Beine gestellt werden konnte, und dass es weiter so gut läuft wie in den letzten Jahrzehnten.

Ich möchte mich ausdrücklich im Namen des Vorstandes bei Ihnen allen für Ihr engagiertes Mitwirken bedanken. Wir können wirklich stolz auf uns sein. Viele andere Vereine wären froh, wenn sie nur über einen Bruchteil des Engagements und der ehrenamtlichen Energie verfügten, die Sie alle aufbringen.

Aber die Entwicklung geht natürlich weiter. Am 01.01.2015 wird die neu gegründete Hospiz gGmbH den Betrieb vom Verein übernehmen. Damit wird die Struktur moderner und professioneller.

Gleichzeitig müssen die Beteiligten ihre Rollen und Aufgaben neu definieren. Es handelt sich hier nicht nur um eine bloße Strukturänderung.

Damit sind auch neue Chancen verbunden. Gerade in der derzeitigen öffentlichen Debatte ist maches gekürzt und schief, als könne man die Dinge am Lebensende ausschließlich mit Gesetzen und Verordnungen regeln. Die Hospizbewegung hat in der öffentlichen Debatte ein großes Gewicht. Noch wichtiger ist aber unser tatsächliches Wirken vor Ort, das beispielhafter nicht sein könnte.

Wir wünschen Ihnen einen besinnlichen Advent, ein schönes Weihnachtsfest und einen gelungenen Wechsel ins Neue Jahr, in dem dann wieder eine Mange Arbeit auf uns wartet, und grüßen Sie freundlich.

Christoph  Kortenjann / 1. Vorsitzender                         
Barbara Sonntag / Hospizleitung
Norbert Homann / ehrenamtl. Geschäftsführer              
Nicole Heppelmann / MAV