Was an diesen Tagen zwischen Gründonnerstag und dem Ostermorgen passiert ist unglaublich. Jesus trifft sich mit seinen besten Freunden zum Abendmahl. Er teilt das Brot und verteilt es unter ihnen auch an seinen späteren Verräter. Danach schlägt die Situation schlagartig um. Innerer Kampf, ringen mit Gott Vater, Verlassenheit, ja Verrat, falsche Zeugen, Folter, Todesangst. Selbst die besten Freunde verlassen ihn, verleugnen ihn.

Am Kreuz scheint jede Hoffnung, jede Zuversicht ein jähes Ende zu finden.

Nach Jesu Tod: Nikodemus einer, der bei Nacht Jesus aufsuchte, um seine Lehre zu verstehen, holt zusammen mit einem anderen Mann Jesus vom Kreuz.

Am Ostermorgen: Gott sei Dank waren zwei Frauen am Grab, die das, was sie gesehen haben, nicht mehr für sich behalten konnten.
Das Unmögliche wird Wirklichkeit. Dadurch, dass sie es einfach erzählen mussten, blieb es nicht im Verborgenen.

In einem Zeitalter von Algorithmen, vielen oberflächlichen opportunistischen Beziehungen und Wissenschaftsgläubigkeit, durchbricht Jesus mit seiner Lehre und seinem Modell der Nächsten-, Gottes- und Selbstliebe alle Grenzen gibt die Chance, dass etwas Neues entsteht und nicht nur alles an den Folgen des vorhergehenden verbleibt: Auferstehen zum Leben.

Wir sind eingeladen den Weg mit Jesus zu gehen. Dann passieren die grossen und kleinen Wunder des Alltags: Menschen versöhnen einander, gehen neue Wege, fassen Mut und Zuversicht für die vor ihnen liegende Strecke.

Österliche Menschen im Chaos dieser Zeit wirken, handeln quer zur ökonomischen Sachlogik, sind zur eigenen Umkehr bereit, legen in österlicher Zuversicht.

Und wie ist das nach unserem Tod? Die Bibel erzählt von einigen Bildern und es wird ganz anders sein. Aber eins ist auch klar vergleichbar.

Leben ist möglich auch jenseits unserer irdischen Wirklichkeit. Wie ist das möglich? Vielleicht mit diesem Bild: mit der Geburt werden wir zwar von der Nabelschnur getrennt und der Sorge unserer Eltern anvertraut.

Mit dem Tod beenden wir unser Leben auf Erden und vertrauen uns der unwiderruflichen und niemals endenden Sorge Gottes an.

Aus dieser Hoffnung der Auferstehung, das mit dem Tod nicht das letzte Wort gesagt wurde, eröffnen sich neue Perspektiven des Handelns.